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PRO VELO Valais/Wallis

PRO VELO Valais/Wallis

L'association de promotion du cyclisme valaisan

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Nachrichten

Ein neues Velo? Keine kommunale Unterstützung im Oberwallis!

28 Juli 2025

PRO VELO Wallis/Valais hat kürzlich eine Umfrage bei allen Walliser Gemeinden durchgeführt, um ihre Förderpolitik zur Velonutzung besser zu verstehen. Diese Arbeit ermöglichte eine präzise Bestandsaufnahme der verfügbaren Subventionen sowie der Art und Weise, wie (oder ob) sie über Mobilität kommunizieren.

Weniger als 20 % der Gemeinden gewähren Subventionen für den Kauf von Velos

Von den 84 % der Gemeinden, die an der Umfrage teilgenommen haben, fördern nur 16 % den Kauf neuer Fahrräder durch finanzielle Unterstützung. Bemerkenswert: Keine einzige Oberwalliser Gemeinde gewährt eine Subvention.

Wenig überraschend beziehen sich diese Unterstützungen in der überwiegenden Mehrheit auf E-Bikes, deren Beliebtheit seit mehreren Jahren stark ansteigt. Super – doch man sollte nicht vergessen, dass auch andere Velotypen, wie muskelbetriebene Velos oder Cargovelos, berücksichtigt werden sollten – ein Drittel der subventionierenden Gemeinden hat das bereits erkannt.

Man muss es zugeben: Die gewährten Beträge können sich sehen lassen! Zwischen 200 und 500 Franken – eine Unterstützung, die den Ausschlag zugunsten des Velos geben kann … und das Auto in der Garage stehen lässt.

Eine Velopolitik ist keine Last, sondern eine Chance!

Über das ökologische Engagement hinaus bringt die Unterstützung des Velokaufs zahlreiche Vorteile für die Gemeinden selbst: eine bessere Gesundheit der Bevölkerung, weniger lokalen Verkehr, geringere Strassenerhaltungskosten, mehr Sicherheit und eine erhöhte Attraktivität der Gemeinde. Kurz gesagt: In das Velo zu investieren bedeutet, in die lokale Lebensqualität zu investieren.

Dafür gilt es natürlich, das Velo zu fördern – aber auch darüber zu sprechen! Noch immer verfügen viel zu wenige Gemeinden über eine eigene Seite zum Thema Langsamverkehr oder Mobilität. Dabei würde die Hervorhebung der Massnahmen die Bewohner ganz konkret dazu ermutigen, ihre Mobilitätsgewohnheiten zu überdenken.

Unser Aufruf für mehr Cargovelos

Das Cargobike im Wallis ist wie ein Schweizer Taschenmesser auf Pedalen: Es transportiert Kinder, Einkäufe oder sogar den Hund – ganz ohne einen Tropfen Benzin. Dank ihrer hohen Transportkapazität ermöglichen sie Familien, Handwerkern und Gewerbetreibenden, sich effizient fortzubewegen und gleichzeitig ihren CO₂-Fussabdruck zu reduzieren.

In den Städten, vor allem in Visp oder Brig, erleichtern Cargovelos die Lieferungen auf dem letzten Kilometer, ohne den Verkehr zu blockieren oder die Luft zu belasten. Im Rhonetal sind sie ideal, um das Auto auf kurzen Strecken zu ersetzen – sei es für den Einkauf, das Bringen der Kinder zur Schule oder den Materialtransport. Zudem tragen sie zu einer höheren Lebensqualität bei: weniger Lärm, mehr Bewegung und tiefere Transportkosten. Wenn das Wallis den Einsatz von Cargovelos mit Subventionen und passender Infrastruktur fördert, macht es einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlichere und besser auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmte Mobilität.

Eine Schlüsselrolle für die Gemeinden

Im jüngsten Zwischenbericht zum Veloweggesetz betonte PRO VELO Wallis/Valais die wichtige Rolle der Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung einer Velostrategie. Diese Umfrage bestätigt das: Die Gemeinden haben ein konkretes Werkzeug in der Hand, um aktiv zu werden – sei es durch Subventionen, Infrastruktur, die Organisation von Velokursen oder eine klarere Kommunikation.

Wir danken allen Gemeinden herzlich, die sich die Zeit genommen haben, an unserer Umfrage teilzunehmen! Gemeinsam setzen wir uns für ein gesünderes, nachhaltigeres und sichereres Wallis ein!

Wie steht’s mit meiner Gemeinde?
Unsere Medienmitteilung (28.07.2025)

Vom Papierveloweg zur echten Spur: Das Wallis tritt (endlich) in die Pedale!

7 Juli 2025

PRO VELO Wallis/Valais freut sich: Das neue kantonale Zwischenfazit zur Umsetzung des Veloweggesetzes ist veröffentlicht. Kurz gesagt: Es läuft – aber gemütlich. Ein bisschen wie beim ersten Frühlingsaufstieg auf die Moosalp, wenn die Kette noch quietscht.

Der gesetzliche Rahmen steht… jetzt fehlen nur noch die Wege!

2018 sagten 74% der Schweizer StimmbürgerInnen Ja zu mehr Velowege. Seit zweieinhalb Jahren sind die Kantone verpflichtet, bis Ende 2027 sichere und attraktive Velowegnetze zu planen. Und tatsächlich: Der Kanton Wallis zählt heute zu den Vorreitern, wenn es um gesetzliche Grundlagen für den Alltagsveloverkehr geht. Mit einer eigenen kantonalen Gesetzgebung für den alltäglichen Veloverkehr hat das Wallis frühzeitig die Weichen gestellt. Dank der Lancierung einer kantonalen Initiative konnte das neue Gesetz über den öffentlichen Verkehr und den Alltagslangsamverkehr gezielt ausgestaltet werden – und damit gehört das Wallis zu den ersten Kantonen, die diesen Schritt gemacht haben.

Bevor jedoch die Sektkorken knallen: Bislang existieren die schönen Velowege vor allem auf dem Papier. Auf den Strassen dominiert weiterhin das Auto klar vor dem Velo. Dabei schreibt das Bundesgesetz vor, dass die Velonetze bis spätestens 2042 umgesetzt sein müssen. Klingt nach viel Zeit – doch das Wallis hat Erfahrung darin, Projekte in die Länge zu ziehen: Man denke nur an die Oberwalliser Autobahn, geplant seit 1960 und bis heute nicht vollendet. Manchmal wird aus Walliser Gelassenheit schnell Stillstand — und genau das gilt es jetzt zu vermeiden.

Politischer Wille und kommunaler Einsatz gefragt

PRO VELO Wallis/Valais heisst den neuen Chef der Dienststelle für Mobilität, Herrn Sylvain Dumoulin, herzlich willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit. Gleichzeitig ergeht ein klarer Aufruf an die Gemeinden: Bitte das Velo nicht länger als Freizeitspielzeug abtun! Es braucht lokale Velostrategien, ein feinmaschiges Netz, passende Veloabstellplätze und angepasste Gemeindereglemente.

Das Velo ist mehr als ein Hobby – es ist ein Verkehrsmittel. PRO VELO bleibt am Lenker und schaut weiterhin genau hin. Die Grundlagen sind gelegt, jetzt müssen konkrete Wege folgen.

Zum Bericht
Zu unserer Medienmitteilung


In den Medien:

  • Le Nouvelliste: „Développement du réseau de voies cyclables: Pro Vélo Valais salue des avancées“
  • Radio Chablais: „Bilan de l’application de la loi fédérale sur les voies cyclables en Valais“
  • Canal 9: „Les pistes cyclables sur la bonne voie“
  • Rhône FM: l’interview (min. 3:30) / „Le développement des voies cyclables suisses tient la cadence“
  • Walliser Bote: „Wallis nimmt bei der Umsetzung des Veloweggesetzes eine Pionierrole ein“.
  • Walliser Zeitung: „Wichtiger Meilenstein erreicht – doch der Weg ist noch lang“
  • Kanal9: Tagesjournal, Min. 5:56


Komm und mach mit!

UNSER ENGAGEMENT IST EHRENAMTLICH
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und dü gsesch dä, wiär sii geil!

Die neuen SBB-Züge – ein Erfolg für PRO VELO!

17 November 2024

Multimodalität – eine grosse Herausforderung

In der Politik wird immer wieder betont, dass die Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen und die Multimodalität gefördert werden muss. Diese lobenswerte Vision ist bislang jedoch noch nicht in die Tat umgesetzt worden.

Um Multimodalität zu verwirklichen, ist ein strategischer und kooperativer Ansatz erforderlich, der unter anderem Folgendes umfasst:

  • Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur: Schaffung effizienter Verbindungspunkte zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln
  • Förderung des öffentlichen Verkehrs: Anpassung der Frequenzen, einheitlichere Tarife
  • Förderung der Alltagslangsamverkehrs: Schaffung von Velowegen und Fussgängerzonen, Förderung von Bikesharing
  • Zusammenarbeit mit dem Privatsektor: Car-Sharing-Lösungen
  • Technologische Innovation: Förderung der intelligenten Mobilität

So viele Aufgaben, die es in unserem Kanton zu erfüllen und zu perfektionieren gilt.

Ein Erfolgsbeispiel: die neuen Züge der RegionAlps

Vor fünf Jahren, am 11. November 2019, traf sich die technische Abteilung unseres Vereins mit der Direktion von RégionAlps, einem Eisenbahnverkehrsunternehmen, das die Regionalzüge im Wallis betreibt. Ziel war es, die Vision des Unternehmens in Bezug auf den Velotransport sowie die für 2026 geplanten neuen Züge zu erörtern.

Fazit n°1: Die aktuelle Politik der SBB wird sich nicht ändern. Aus Kapazitätsgründen setzen die SBB und RegionAlps vor allem auf die Deponierung der Fahrräder in den Bahnhöfen und nicht auf den Transport der Fahrräder in ihren Zügen. Zu diesem Zweck fördern und unterstützen sie die Schaffung von sicheren und überdachten Velostationen.

Fazit n°2: Die 24 neuen Züge von RégionAlps werden mehr Veloplätze enthalten als ursprünglich geplant.


Als die Ausschreibung für die neuen Züge veröffentlicht wurde, kontaktierten Vertreter von PRO VELO und Kargobike das Unternehmen RegionAlps, um das Pflichtenheft und die Anforderungen näher anzuschauen. Einige Monate später wurden wir eingeladen, an einer Arbeitsgruppe für multimodale Anforderungen teilzunehmen.

Nach zwei Nachmittagen Arbeitssitzungen und der Übermittlung der Bedürfnisse von Velofahrern und Velokurieren wurden 18 Sitzplätze gestrichen, um die multimodale Zone zu vergrössern. Ein Erfolg für die Velowelt!

Zur Medienmitteilung der SBB
Zum Artikel im WB



Mach auch du mit !

Ich helfe gerne in der Abteilung Technik & Terrain mit


und dü wirsch gseh, wier sii cool !

Die Velo-Demo, eine coole Sache !

10 Oktober 2024

Es ist Samstagmorgen, der 21. September 2024, in Sitten. Während die meisten Einwohnerinnen und Einwohner langsam aufwachen und einen guten Kaffee in der Sonne geniessen, sind einige tapfere Velofahrer auf der Place du Scex zu beobachten. Denn am 21. September findet die Velo-Demo statt.

Für mehr Velowege velofahren

Diese Velofahrer waren zahlreich erschienen und hatten sich zur Teilnahme an der ersten Walliser Velo-Demo verabredet. Ihr Ziel war es, durch die Strassen der Hauptstadt zu fahren, Präsenz zu zeigen und mehr Velowege im Kanton zu fordern.

Die festliche Stimmung, der mobile Raclette-Ofen, das ständige Klingeln, der anschliessende Apéro und das sonnige Wetter machten diese Premiere zu einem sehr sympathischen Erlebnis.

Eine Erfahrung, die wiederholt werden muss

Aufgrund des Erfolgs wird 2025 eine weitere Velo-Demo stattfinden. Wahrscheinlich mit einem ebenso schönen Plakat (siehe hier) und wahrscheinlich mit noch grösserem Erfolg.


Bis zum nächsten Jahr!

Was ist Motonormativität?

29 Juli 2024

Der motorisierte Individualverkehr bringt zahlreiche negative Folgen für unsere Gesundheit, unsere Sicherheit und die Qualität unserer Umwelt mit sich. All diese Fakten sind eindeutig belegt und dokumentiert. Doch selbst wenn alternative Mobilitätsformen leicht entwickelt werden könnten, um den motorisierten Verkehr zu verringern (und ja, wir denken hier ans Velo), wird das Auto weiterhin leidenschaftlich verteidigt, und zwar auf allen Ebenen, von der Politik bis hin zum einfachen Bürger, selbst wenn er nicht Auto fährt!

Eine Feststellung, die wir bei PRO VELO Valais/Wallis teilen. Das Mobilitätssystem zu ändern, um es für das Velo attraktiver zu machen, ist eine unglaublich schwierige Veränderung, und zwar sobald die motorisierte individuelle Mobilität betroffen ist.

  • Sie sagen uns, dass es in dieser Strasse Platz für einen Zweirichtungsveloweg gibt? Ich sehe keinen.
  • Ja, die Strasse ist sehr breit und es würde genügen, eine Reihe von Parkplätzen zu entfernen.
  • Mein Gott, das ist unvorstellbar!

(wahrheitsgemässer Dialog)

Wessen Schuld ist das? An der MOTONORMATIVITÄT!

In den Städten ist der weitaus grösste Teil des öffentlichen Raums dem motorisierten Verkehr vorbehalten.

Was ist Motonormativität?

Aber was bedeutet dieser etwas barbarische Begriff? Vorsicht, Definition! Motonormativität beschreibt die kognitiven Verzerrungen, denen wir (fast) alle zum Opfer fallen. Diese Verzerrungen bestehen darin, dass wir das Auto als vorrangiges Verkehrsmittel definieren und die daraus resultierenden negativen Folgen akzeptieren, während dieselben Folgen in anderen Bereichen nicht akzeptabel sind.

Hier sind einige Beispiele, um dieses Phänomen zu veranschaulichen, die aus einer Umfrage unter 2000 Personen in Grossbritannien stammen:

Wenn jemand seine persönlichen Gegenstände auf der Strasse liegen lässt und sie gestohlen werden, ist er selbst schuld und die Polizei sollte nichts unternehmen. 40% der Befragten stimmten dieser Aussage zu.

Nun ändern wir die Frage leicht ab, indem wir die Art des gestohlenen persönlichen Effekts angeben.

Wenn jemand sein Auto auf der Strasse stehen lässt und es gestohlen wird, ist er selbst schuld und die Polizei sollte nichts unternehmen. Hier fällt der Anteil der Befragten, die dieser Aussage zustimmen, auf 5%! Rational gesehen handelt es sich jedoch um die gleiche Frage, da das Auto ein spezifischer Fall eines persönlichen Gegenstands ist.

Zwei weitere Beispiele aus dieser Studie sind interessant:

Das Risiko ist ein integraler Bestandteil [des Fahrens/Arbeitens], und jeder, der [fährt/arbeitet], muss die Tatsache akzeptieren, dass er schwer verletzt werden kann. Anteil der Befragten, die zustimmen: 61 % für die Autovariante, 31 % für die Arbeitsvariante.

Man sollte in dicht besiedelten Gebieten nicht [Auto fahren/rauchen] oder andere Menschen sollten den Rauch von [Autos/Zigaretten] einatmen. Anteil der Befragten, die zustimmen: 17% für die Auto-Variante, 75% für die Zigaretten-Variante.

Mit zweierlei Mass messen

Daher akzeptieren viele Leute eher schädliche Folgen, selbst sehr schwere, wenn diese vom motorisierten Individualverkehr herrühren. Eine direkte Folge der Motonormativität ist die Art und Weise, wie Verkehrsunfälle betrachtet werden. Sie werden ähnlich wie das Wetter behandelt. Niemand ist wirklich dafür verantwortlich, wir müssen diese Ereignisse einfach als unvermeidliche Zufälle akzeptieren, als Schicksal, gegen das niemand etwas tun kann.

Leute akzeptieren also eher schädliche Folgen, selbst sehr schwere, wenn diese vom motorisierten Individualverkehr herrühren

Motonormativität

Wenn hingegen ein Velofahrer oder eine Velofahrerin in einen Unfall verwickelt ist, wird systematisch die Frage gestellt, was die Opfer getragen haben (Helm, sichtbare Kleidung usw.), ohne jemals über die Ursachen nachzudenken, die zu einem Konflikt zwischen zwei unterschiedlichen Mobilitätsarten geführt haben, von denen eine sehr verletzlich ist (wie z. B. unangemessene Einrichtungen).

Ein weiteres Beispiel für Motonormativität, das Velofahrenden nur allzu vertraut ist: Zwar zeigen die Daten, dass sowohl Velofahrende als auch Autofahrende in ähnlichem Ausmass gegen Verkehrsregeln verstossen. Doch während bereits der kleinste Regelverstoss einer Radfahrerin oder eines Radfahrers vielerorts lautstark als „Skandal“ verurteilt wird – wie zahlreiche Online-Kommentare belegen –, bleibt oft unbeachtet, dass solche Verstösse häufig aus einem Bedürfnis nach Sicherheit angesichts unzureichender Infrastruktur entstehen. Umgekehrt gilt das regelwidrige Verhalten von Autofahrenden – meist, um ein paar Sekunden Zeit zu sparen – in der Gesellschaft weitgehend als akzeptabel.

Auswirkungen auf unsere Infrastruktur

Doch diese Denkweise hat auch im realen Leben unangenehme Folgen – insbesondere in der Art und Weise, wie der öffentliche Raum gestaltet wird. Denn alles muss darauf ausgerichtet sein, den Autoverkehr zu erleichtern, da das Auto als bevorzugtes Verkehrsmittel gilt.

An Kreuzungen sind die Strassenecken häufig abgerundet, um das Abbiegen für Autofahrende zu erleichtern. Sie können dadurch mit höherer Geschwindigkeit abbiegen und sparen – vermeintlich – ein paar wertvolle Sekunden. Für Fussgängerinnen und Fussgänger bedeutet das jedoch: Sie sind schnelleren Fahrzeugen ausgesetzt und der Fussgängerstreifen – also die Gefahrenzone – wird durch die verlängerte Querung zusätzlich vergrössert (wenn Sie Mühe haben, sich das vorzustellen: Das untenstehende Bild hilft!).

Zwar kann man den Fussgängerstreifen vom Kreuzungsbereich wegrücken, sodass er im nicht verbreiterten Abschnitt der Strasse liegt. Doch auch dann ist der Fussverkehr benachteiligt: Der Umweg verlängert die Strecke, macht das Gehen weniger attraktiv – alles zugunsten des Komforts für Autofahrende.

Um die Wege der Autofahrer zu erleichtern, wird in Sitten der Weg einer Fussgängerin oder eines Fussgängers, der die Route des Parties-Neuves entlang der Route des Ronquoz überqueren will, verlängert. Man muss einen Zebrastreifen überqueren, der länger als die Strassenbreite ist, und riskiert dabei, auf schneller fahrende Autos zu treffen. Auch für Velofahrende die auf dem Veloweg fahren, ist das Risiko grösser, da der rote (risikoreiche) Teil verlängert wird.

Dieses Beispiel mag auf den ersten Blick nebensächlich wirken. Doch wenn man den öffentlichen Raum durch die Linse der Motonormativität betrachtet, erkennt man zahlreiche weitere Beispiele, die zeigen: Unsere Strassen werden meist in erster Linie für Autos geplant – und nur dann, wenn noch Platz bleibt, für andere Verkehrsformen und Aktivitäten. Besonders deutlich wird das an Stellen, an denen die Fahrbahn schmaler wird: Dort verschwinden Rad- und Fusswege fast immer zuerst – als Folge motonormativer Planungsnormen –, obwohl gerade an solchen Engstellen die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen am meisten gefährdet sind.

Das hat spürbare Folgen für die Mobilität der Menschen: Alle Fortbewegungsmittel ausser dem Auto werden benachteiligt und unattraktiver gemacht. Das wiederum ermutigt viele, sich doch fürs Auto zu entscheiden – schliesslich ist die Infrastruktur ganz darauf ausgerichtet. So fühlen sich Planer und Entscheidungsträger in ihrem Ansatz bestätigt. Auf diese Weise erhält sich die Motonormativität selbst – und wird immer weiter gefestigt.

Once you see it, you can’t unsee it

Die gute Nachricht ist: Genau das beginnt sich gerade zu ändern! Erinnern Sie sich an das erste Bild – die Strasse voller Autos? Tatsächlich ist es schon etwas älter. Es zeigt die Rue de Rivoli in Paris. Und heute? Heute sieht sie ganz anders aus:


Auch in der Schweiz und im Wallis vollzieht sich ein Wandel – langsam, aber sicher – hin zu weniger Motonormativität. Gesetze und Strategien werden eingeführt, um das Velo als Verkehrsmittel anzuerkennen und zu fördern. Doch der Fortschritt verläuft weiterhin schleppend – wie Sie sich denken können: wegen der hartnäckigen Motonormativität.

Zum Glück ist es, sobald man sich dieses Denkmusters einmal bewusst wird, relativ einfach, es zu hinterfragen und zu überwinden. Und hat man es einmal erkannt, wird man es nicht mehr so leicht los“

Mehr zu diesem Thema :

Video “Carspiracy – You’ll Never See The World The Same Way Again” durch Global Cycling Network (auf Englisch) : https://youtu.be/-_4GZnGl55c?si=x0lRCdpU84E1GFl4

Video “Motonormativity: A blind spot we all share”, durch die UNi Lausanne ((auf Englisch) : https://youtu.be/FnhQUJQgf7Y?si=AbAnwOmcfw_A3jd0


UNSER ENGAGEMENT IST EHRENAMTLICH

UNSERE WIRKUNG IST KANTONAL

WERDE MITGLIED VON PRO VELO WALLIS ¨!

et tu verras, on est cool!

Bike2School: Vorwärts, Jugendliche!

17 März 2024

Diese Jugendlichen, die nicht mehr Velo fahren

Der Anteil des Velofahrten junger Menschen ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, sowohl aus Freizeitgründen (Fahrrad als Freizeitbeschäftigung oder Sport) als auch aus Nutzgründen (Fahrrad als Verkehrsmittel).

In einer in Yverdon-les-Bains durchgeführten Studie hatten 19% der 13-Jährigen kein funktionstüchtiges Fahrrad, bei den 20-Jährigen waren es sogar 40%.

Daraus ergaben sich mehrere Empfehlungen:

  • Die spielerische Nutzung des Velos in eine Freizeit- und Gebrauchspraxis zu verlängern.
  • Erleichterung des Zugangs zu einem geeigneten, funktionstüchtigen Fahrrad
  • Entwicklung von Fähigkeiten, die für regelmässiges und zweckmässiges Radfahren erforderlich sind.
  • Gezielte Kommunikation mit jungen Menschen über das Radfahren
  • Jungen Menschen die Möglichkeit geben, das Fahrrad zu testen (Nutzfahrrad)
  • Entwicklung von fahrradfreundlichen Gebieten

Bike2school – das Konzept

Das Konzept ist einfach: Unsere Jugendlichen (10 bis 20 Jahre) sollen aufgefordert werden, mit dem Velo zur Schule zu fahren. Die Aktion, die von der Dachorganisation PRO VELO Schweiz geleitet wird, ist eine unterhaltsame Föderungsaktion, bei der die zurückgelegten Kilometer mit tollen Preisen belohnt werden. Die Klassen zählen also die gefahrenen Kilometer und versuchen, besser als die anderen Klassen des Landes abzuschneiden.

Im Herbst 2023 nahmen 4’200 Kinder und Jugendliche, die auf 23 Kantone verteilt waren, an der Aktion teil. Insgesamt wurden 281’565 km zurückgelegt.

Zur Webseite von Bike2school


Im Wallis, nichts…

Die Förderung ab dem jüngsten Alter ist für PRO VELO Valais/Wallis eine Priorität. Dennoch hat 2023 in unserem Kanton keine einzige Klasse an Bike2school teilgenommen.

Dies ist auf zwei Gründe zurückzuführen. Einerseits war die Lobbyarbeit, die bei den Schulen gemacht wurde, zu wenig ausgeprägt und die Aktion wahrscheinlich eher wenig verbreitet.

Andererseits wurde die Anmeldegebühr von 95.- / Klasse im Gegensatz zu 19 anderen Kantonen nicht vom Staat subventioniert. PRO VELO Valais/Wallis setzte sich beim Departement für Volkswirtschaft und Bildung dafür ein, dass dieses die Anmeldegebühren übernahm. Leider vergebens…

Unsere Interpellation an den Departementsvorsteher
(französisch)
Die erhaltene Antwort
(französisch)

2024, ein neues Jahr?

Dieses Jahr hat sich die Gesundheitsförderung Wallis verpflichtet, die Anmeldegebühren zu übernehmen. Diese Partnerschaft mit PRO VELO Valais/Wallis ist eine Premiere. Wie sind gespannt!

Gemeinsame Medienmitteilung, 6. März 2024


Kennst du einen Lehrer oder eine Lehrerin?

Überzeuge ihn / sie, mitzumachen!

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